Was ist hammelsprung?

Der Hammelsprung ist ein Verfahren zur Durchführung von namentlichen Abstimmungen in einigen Parlamenten, insbesondere im deutschen Bundestag. Hierbei müssen die Abgeordneten aufstehen und durch eine ihnen zugeteilte Tür gehen, um für oder gegen eine Abstimmungsfrage zu stimmen.

Der Name Hammelsprung stammt aus dem 19. Jahrhundert und leitet sich von einem Volksbrauch ab, bei dem die Herde angetrieben wurde, sobald das Schaf, das als Signal diente, geschlachtet oder verkauft wurde. Im Parlament wird der Hammelsprung als rechtlicher Mechanismus verwendet, um eine namentliche Abstimmung einzufordern und sicherzustellen, dass die Mehrheitsentscheidung korrekt erfasst wird.

Durch den Hammelsprung wird jedem Abgeordneten eine Tür zugewiesen, die mit "Ja", "Nein" oder "Enthaltung" beschriftet ist. Die Abgeordneten müssen dann nacheinander durch die entsprechende Tür gehen, um ihre Stimme abzugeben. Die Anzahl der Anwesenden wird vor und nach dem Hammelsprung erfasst, um sicherzustellen, dass alle Stimmen korrekt gezählt wurden.

Der Hammelsprung wird als Maßnahme verwendet, um die Abgeordneten zu einer klaren individuellen Stimmabgabe zu zwingen und Manipulationsversuche zu verhindern. Er wird meist bei besonders wichtigen oder kontroversen Abstimmungen durchgeführt.

Allerdings wird der Hammelsprung in der heutigen Zeit auch kritisiert, da er als umständlich und zeitintensiv betrachtet wird. Es gibt Vorschläge, das Verfahren durch technische Lösungen zu vereinfachen, wie beispielsweise elektronische Abstimmungssysteme.

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