Was ist gummibandligatur?

Gummibandligatur

Die Gummibandligatur ist ein medizinisches Verfahren, das zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt wird, am häufigsten bei Hämorrhoiden und Ösophagusvarizen. Es handelt sich dabei um das Anbringen eines oder mehrerer kleiner Gummibänder an der Basis des betroffenen Gewebes, um dessen Blutzufuhr zu unterbrechen.

Wie funktioniert es?

Die Gummibänder schnüren die Blutzufuhr zum Gewebe ab. Dadurch stirbt das Gewebe ab und fällt innerhalb weniger Tage ab. Das zurückbleibende Geschwür heilt dann in der Regel von selbst aus.

Anwendungen:

  • Hämorrhoiden: Die häufigste Anwendung ist die Behandlung von inneren Hämorrhoiden. Sie ist oft wirksam bei Hämorrhoiden, die nicht auf konservativere Behandlungen ansprechen.
  • Ösophagusvarizen: Gummibandligatur wird auch zur Behandlung von Ösophagusvarizen verwendet, die durch erhöhten Druck in den Venen der Speiseröhre entstehen können, oft aufgrund von Lebererkrankungen wie Zirrhose.
  • Andere Anwendungen: In seltenen Fällen kann sie auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen die Blutzufuhr zu abnormalem Gewebe unterbrochen werden muss.

Verfahren:

Das Verfahren wird in der Regel ambulant durchgeführt. Bei der Behandlung von Hämorrhoiden wird ein Anoskop eingeführt, um die Hämorrhoiden zu visualisieren. Ein spezielles Instrument wird verwendet, um die Hämorrhoide anzusaugen und dann ein Gummiband an ihrer Basis zu platzieren. Bei Ösophagusvarizen wird ein Endoskop verwendet, um die Varizen zu visualisieren und die Gummibänder anzubringen.

Risiken und Komplikationen:

Wie bei jedem medizinischen Eingriff gibt es auch bei der Gummibandligatur Risiken, darunter:

  • Schmerzen: Leichte Schmerzen oder Beschwerden sind häufig, können aber in der Regel mit Schmerzmitteln behandelt werden.
  • Blutungen: Es kann zu leichten Blutungen kommen, insbesondere wenn das Band abfällt.
  • Infektion: Obwohl selten, besteht ein Infektionsrisiko.
  • Verengung der Speiseröhre (Striktur) (bei Ösophagusvarizen): Sehr selten.

Nachsorge:

Nach der Behandlung sollten Patienten Anweisungen zur Ernährung, Stuhlaufweichmachern und Schmerzlinderung befolgen. Es ist wichtig, auf Anzeichen von Komplikationen wie starke Blutungen, Schmerzen oder Fieber zu achten und einen Arzt aufzusuchen.