Was ist gerichtsvollzieher?

Gerichtsvollzieher (Deutschland)

Ein Gerichtsvollzieher ist in Deutschland ein selbstständiger Justizbeamter, der mit der Zwangsvollstreckung beauftragt ist. Seine Aufgaben sind vielfältig und umfassen die Durchsetzung von Geldforderungen und Herausgabeansprüchen, die Vollziehung von Räumungstiteln und die Abnahme der Vermögensauskunft (früher eidesstattliche Versicherung).

Aufgaben und Befugnisse:

  • Zwangsvollstreckung: (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Zwangsvollstreckung) Der Gerichtsvollzieher vollstreckt Urteile, Beschlüsse, Vollstreckungsbescheide und andere Titel, um die Ansprüche des Gläubigers durchzusetzen. Dies kann durch Pfändung von beweglichen Sachen (z.B. Möbel, Wertgegenstände), Forderungen (z.B. Gehalt) oder durch die Einleitung der Zwangsversteigerung von Immobilien erfolgen.
  • Abnahme der Vermögensauskunft: (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Vermögensauskunft) Wenn der Schuldner nicht in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen, kann der Gerichtsvollzieher ihn zur Abgabe der Vermögensauskunft auffordern. Dabei muss der Schuldner Auskunft über sein Vermögen und seine Einkommensverhältnisse geben.
  • Räumungsvollstreckung: Der Gerichtsvollzieher ist für die Räumung von Wohnungen und Gewerberäumen zuständig, wenn ein Räumungstitel vorliegt.
  • Zustellung: Gerichtsvollzieher können auch mit der Zustellung von Dokumenten beauftragt werden, insbesondere wenn eine förmliche Zustellung erforderlich ist.

Rechtliche Grundlagen:

Die Tätigkeit des Gerichtsvollziehers ist in der Zivilprozessordnung (ZPO) (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Zivilprozessordnung%20(ZPO)) und der Gerichtsvollzieherordnung (GVO) geregelt.

Ablauf einer Zwangsvollstreckung:

  1. Antrag des Gläubigers: Der Gläubiger muss beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Zwangsvollstreckung stellen.
  2. Beauftragung des Gerichtsvollziehers: Das Gericht beauftragt einen Gerichtsvollzieher mit der Durchführung der Vollstreckung.
  3. Zahlungsaufforderung: Der Gerichtsvollzieher fordert den Schuldner zur Zahlung auf.
  4. Vollstreckungsmaßnahmen: Bleibt die Zahlung aus, führt der Gerichtsvollzieher Vollstreckungsmaßnahmen durch (z.B. Pfändung).

Rechte des Schuldners:

Der Schuldner hat im Rahmen der Zwangsvollstreckung bestimmte Rechte, z.B. das Recht auf Pfändungsschutz für notwendige Gegenstände des täglichen Lebens. Er kann auch Rechtsbehelfe gegen Vollstreckungsmaßnahmen einlegen. Wichtig ist es, sich frühzeitig rechtlich beraten (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Rechtsberatung) zu lassen.

Kosten:

Die Kosten der Zwangsvollstreckung trägt grundsätzlich der Schuldner. Sie setzen sich aus Gebühren und Auslagen des Gerichtsvollziehers zusammen.