Was ist gaswerk?

Ein Gaswerk ist eine industrielle Einrichtung zur Erzeugung von Stadtgas, das früher hauptsächlich als Brennstoff für Beleuchtung und Heizung verwendet wurde. Gaswerke wurden im 19. und 20. Jahrhundert in vielen Städten gebaut, bevor sie von der Einführung des Erdgases abgelöst wurden.

Ein Gaswerk besteht aus verschiedenen Anlagen zur Produktion von Stadtgas. Zu den wichtigen Bestandteilen gehören ein Kohlelager, in dem Steinkohle gelagert wird, eine Kohlenstaubfeuerung oder Koksöfen zur Kohlevergasung, sowie Reinigungs- und Speicheranlagen für das produzierte Stadtgas.

Die Herstellung von Stadtgas erfolgt durch die Vergasung von Kohle, bei der Kohle unter Sauerstoffmangel erhitzt wird. Dabei entstehen Gase wie Kohlenstoffmonoxid, Wasserstoff, Methan und Stickstoff. Diese Gase werden dann gereinigt und gespeichert, bevor sie in das städtische Gasnetz eingespeist werden.

Die Verwendung von Stadtgas war weit verbreitet, bevor Erdgas als Brennstoff in den 1960er und 1970er Jahren populär wurde. Stadtgas wurde für Beleuchtungszwecke in Gaslaternen verwendet und diente als Brennstoff für Gasöfen und Gasheizungen in Privathaushalten und Gewerbebetrieben.

Heutzutage sind die meisten Gaswerke außer Betrieb oder wurden zu anderen Zwecken umfunktioniert. Einige Gaswerke wurden zu Industriedenkmälern umgestaltet und sind für Besichtigungen geöffnet.

Die Umstellung auf Erdgas hatte viele Vorteile, da es umweltfreundlicher und effizienter ist als Stadtgas. Erdgas ist eine natürliche, fossile Energiequelle, die in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Es enthält hauptsächlich Methan und wird in das städtische Gasnetz eingespeist, ohne vorherige aufwändige Vergasung von Kohle.

Insgesamt war das Gaswerk eine wichtige Einrichtung für die Energieversorgung der Städte in den vergangenen Jahrhunderten, bevor Erdgas als primärer Brennstoff verwendet wurde.

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