Fußbinden, auch bekannt als "Lotusfüße" oder "gebundene Füße", war eine chinesische Tradition, bei der die Füße junger Mädchen eingebunden wurden, um sie kleiner und attraktiver erscheinen zu lassen. Diese Praxis begann möglicherweise im 10. Jahrhundert und war bis zum 20. Jahrhundert üblich, obwohl sie in den frühen 1900er Jahren verboten wurde.
Die Fußbindung wurde normalerweise im Alter von 4-9 Jahren begonnen, wenn die Füße noch flexibel waren. Die Füße wurden eng mit Tüchern oder Bändern umwickelt, wodurch sie gebogen und ihre Knochen deformiert wurden. Das Ziel war es, die Füße zu verkrümmen und sie schließlich auf eine Größe von etwa 10 cm zu bringen.
Die Fußbindung war äußerst schmerzhaft und führte zu dauerhaften physischen Schäden. Frauen mit gebundenen Füßen hatten Schwierigkeiten beim Gehen und waren in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Viele Frauen entwickelten auch Entzündungen, Infektionen und Geschwüre aufgrund der engen Bindungen. Die Fußbindung wird oft als Beispiel für extreme Schönheitsstandards und die Unterdrückung von Frauen betrachtet.
Im frühen 20. Jahrhundert führten soziale und politische Veränderungen in China zur Abschaffung der Fußbindung. Der Prozess wurde hauptsächlich von Intellektuellen, Aktivisten und religiösen Gruppen vorangetrieben. 1912 wurde die Fußbindungspraxis offiziell verboten.
Heutzutage sind daher die Fußeinbindungen in China nicht mehr üblich. Es gibt jedoch noch einige ältere Frauen, die die Folgen dieser brutalen Praxis tragen und die daran erinnern, welche schmerzhaften Traditionen in der Vergangenheit existiert haben.
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