Was ist franquismus?

Der Francoismus war eine autoritäre und nationalistische Ideologie, die von 1939 bis 1975 in Spanien unter der Führung von General Francisco Franco herrschte.

Der Franquismus wurde nach dem erfolgreichen Putsch von Franco gegen die demokratisch gewählte Zweite Spanische Republik im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) etabliert. Nach dem Sieg der nationalistischen Truppen wurde Franco zum Diktator ernannt und regierte das Land mit harter Hand.

Der Franquismus verfolgte eine konservative und nationalistische Politik, die auf der Idee einer zentralisierten und autoritären Einheitsregierung basierte. Unter Franco wurden Bürgerrechte und politische Freiheiten stark eingeschränkt, oppositionelle Gruppen und politische Gegner wurden verfolgt, inhaftiert oder getötet. Tausende Menschen wurden während des Franco-Regimes gefoltert oder verschwanden spurlos.

Der Franquismus stützte sich auch auf eine strenge wirtschaftliche Kontrolle und setzte auf Autarkie, um die spanische Wirtschaft zu stärken. Der Handel mit dem Ausland war stark reguliert und ausländische Investitionen wurden begrenzt. Infolgedessen war die spanische Wirtschaft in den 1940er und 1950er Jahren isoliert und rückständig.

In der Religionspolitik förderte der Franquismus den Katholizismus als offizielle Religion des Staates und unterdrückte andere religiöse und kulturelle Minderheiten. Das öffentliche Leben, aber auch das Bildungssystem wurden stark vom katholischen Glauben geprägt.

Erst nach Francos Tod im Jahr 1975 und dem Übergang zur Demokratie konnte Spanien seine autoritäre Vergangenheit hinter sich lassen. Der Franquismus und seine Ideologie bleiben jedoch bis heute ein umstrittenes Thema in Spanien.