Die Flagellanten waren im Mittelalter religiöse Bewegungen, die Buße und Reinigung durch Körperstrafen praktizierten. Sie waren vor allem in Europa während des 13. bis 15. Jahrhunderts verbreitet.
Die Flagellanten glaubten, dass die Black Death (die Pest) und andere Seuchen von Gott als Strafe für die Sünden der Menschen geschickt wurden. Sie glaubten, dass sie durch Körperstrafen und Selbstgeißelungen Buße tun und die Gnade Gottes erlangen könnten.
Die Flagellanten zogen in großen Gruppen von Ort zu Ort, wo sie öffentliche Prozessionen abhielten und sich vor den Menschen selbst geißelten. Diese Geißelungen wurden oft mit Peitschen oder Ketten durchgeführt und führten zu blutigen Wunden.
Die Bewegung der Flagellanten traf auf geteilte Meinungen. Einige Menschen glaubten, dass sie Gott dadurch versöhnen könnten, während andere die Handlungen der Flagellanten als fanatischen und selbstzerstörerischen Aberglauben betrachteten.
Die Kirche zeigte ebenfalls uneinheitliche Haltungen gegenüber den Flagellanten. Einige Priester unterstützten sie und glaubten an ihre religiöse Bedeutung, andere verurteilten sie als Ketzer und verboten ihre Aktivitäten.
Die Bewegung der Flagellanten begann im 13. Jahrhundert, erreichte ihren Höhepunkt während der Pestepidemien des 14. Jahrhunderts und starb im 15. Jahrhundert langsam aus.
Heutzutage gibt es keine bekannten organisierten Flagellantenbewegungen mehr, aber einige religiöse Gruppen oder Einzelpersonen praktizieren immer noch gelegentlich selbstkasteiende Rituale als Zeichen der Buße oder Hingabe.
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