Was ist faulturm?

Ein Faulturm, auch Anaerobreaktor genannt, ist ein Behälter oder ein geschlossenes System, das zur Behandlung von organischen Abfällen und Abwasser eingesetzt wird. Der Hauptzweck eines Faulturms ist die anaerobe Zersetzung der organischen Substanzen durch verschiedene Bakterienarten.

Bei der anaeroben Zersetzung wird organisches Material unter sauerstofffreien Bedingungen von Bakterien abgebaut. Dieser Prozess führt zur Produktion von Biogas, das hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid besteht. Das Biogas kann als Energiequelle genutzt werden, beispielsweise zur Erzeugung von Wärme und Strom.

Ein Faulturm besteht normalerweise aus einem abgedichteten Behälter mit einem Einlass und einem Auslass für die Zufuhr und Entnahme des Materials. Das organische Material, wie zum Beispiel Klärschlamm, wird in den Faulturm gegeben und von den Bakterien abgebaut. Durch eine regelmäßige Umwälzung des Materials wird ein gleichmäßiger Abbau gewährleistet.

Die Vorteile der Faulturm-Behandlung sind vielfältig. Zum einen wird durch den anaeroben Abbau des organischen Materials eine große Menge an Biogas erzeugt, was einen erneuerbaren Energieträger bedeutet. Zum anderen wird der Klärschlamm oder andere organische Abfallstoffe reduziert, was die Entsorgungskosten senkt und die Umweltauswirkungen verringert. Zudem werden durch die anaerobe Behandlung auch pathogene Mikroorganismen abgetötet.

Faultürme werden nicht nur zur Klärschlammbehandlung eingesetzt, sondern auch in der Lebensmittelindustrie, der Landwirtschaft und anderen Bereichen, in denen organische Abfälle anfallen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Nachhaltigkeit und der Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Es ist erwähnenswert, dass der Betrieb eines Faulturms spezielle Fachkenntnisse und eine angemessene Überwachung erfordert, um eine optimale Funktion und Leistung sicherzustellen.