Die evangelische Kirche gehört zu den großen christlichen Konfessionen und umfasst verschiedene Kirchen und Gemeinschaften weltweit. Der Name "evangelisch" leitet sich von dem griechischen Wort "euangelion" ab, was "gute Nachricht" oder "Evangelium" bedeutet. Die Gründung der evangelischen Kirche geht auf die Reformation im 16. Jahrhundert zurück, als Martin Luther und andere Reformatoren eine Erneuerung der Kirche anstrebten.
Im Unterschied zur römisch-katholischen Kirche legt die evangelische Theologie einen stärkeren Fokus auf die Heilige Schrift als alleinige Autorität und betont die persönliche Beziehung zu Gott. Die Rechtfertigungslehre, also die Lehre von der Glaubensgerechtigkeit, spielt dabei eine zentrale Rolle. Die evangelische Kirche kennt keine hierarchische Papstautorität, sondern folgt meist einem synodalen Kirchenmodell, bei dem die Gläubigen und gewählte Vertreterinnen und Vertreter gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen.
In Deutschland ist die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die größte evangelische Kirche. Sie besteht aus 20 Landeskirchen und hat rund 20 Millionen Mitglieder. Weltweit gehören etwa 600 Millionen Menschen verschiedenen evangelischen Kirchen an.
Die evangelische Kirche ist in ihrer Vielfalt geprägt von verschiedenen liturgischen Traditionen, theologischen Ausrichtungen und kirchlichen Gemeinschaften. Sie engagiert sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen wie Bildung, Diakonie, Seelsorge und Mission. Auch interreligiöser Dialog und soziales Engagement sind wichtige Anliegen der evangelischen Kirche.
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