Erotomanie
Erotomanie, auch bekannt als De Clérambault-Syndrom, ist eine seltene Wahnstörung, bei der eine Person die unerschütterliche Überzeugung hat, dass eine andere Person, meist von höherem sozialen Status oder Berühmtheit, in sie verliebt ist.
Kernmerkmale:
- Fester Wahn: Die Überzeugung ist starr und unbeeinflussbar durch Beweise oder Gegenargumente.
- Objekt der Zuneigung: Oft eine prominente oder unerreichbare Person (z.B. Prominenter, Vorgesetzter).
- Anfängliche Beweisführung: Betroffene interpretieren neutrale oder zufällige Ereignisse als Beweis für die Zuneigung der anderen Person. Zum Beispiel: eine Geste, ein Blick, ein Lied im Radio.
- Verhaltensweisen: Erotomanie kann zu Stalking, Belästigung, Kontaktaufnahmeversuchen oder anderen aufdringlichen Verhaltensweisen führen.
- Geschlecht: Es wird angenommen, dass Erotomanie häufiger bei Frauen vorkommt, obwohl Männer möglicherweise aggressiver in ihrem Verhalten sind.
- Komorbidität: Erotomanie kann im Zusammenhang mit anderen psychiatrischen Erkrankungen auftreten, wie z.B. Schizophrenie, bipolare Störung oder affektiven Störungen.
Ursachen:
Die genauen Ursachen der Erotomanie sind nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurobiologischen und psychologischen Faktoren eine Rolle spielen kann.
Behandlung:
Die Behandlung der Erotomanie ist herausfordernd, da Betroffene oft keine Krankheitseinsicht haben. Häufig eingesetzte Therapieansätze umfassen:
- Medikamente: Antipsychotika können helfen, wahnhafte Symptome zu reduzieren.
- Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann eingesetzt werden, um die wahnhaften Überzeugungen zu hinterfragen und alternative Denkmuster zu entwickeln.
- Soziale Unterstützung: Die Einbeziehung von Familie und Freunden kann hilfreich sein, um soziale Isolation zu reduzieren und eine unterstützende Umgebung zu schaffen.
Wichtig: Bei Verdacht auf Erotomanie ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.