Die Ernestiner waren ein Zweig des Hauses Wettin, einer deutschen Adelsfamilie, die seit dem 10. Jahrhundert in Sachsen ansässig war. Sie waren nach ihrem Stammvater Ernst I. benannt und wurden auch als die ernestinische Linie bezeichnet.
Die Ernestiner spielten eine wichtige Rolle in der deutschen Geschichte, insbesondere als Herzöge von Sachsen und Kurfürsten von Sachsen. Sie waren auch mit anderen europäischen Herrscherhäusern verwandt und hatten enge Verbindungen zu anderen bedeutenden deutschen Adelsfamilien.
Die bekanntesten Mitglieder der ernestinischen Linie sind Martin Luther, der eine dominierende Figur der Reformation war und dazu beitrug, das moderne protestantische Christentum zu formen, sowie Johann Sebastian Bach, einer der bekanntesten Komponisten der Barockzeit.
Im Zuge der Napoleonischen Kriege und der Bildung des Rheinbundes 1806 verloren die Ernestiner ihre Position als Kurfürsten von Sachsen und mussten große territoriale Verluste hinnehmen. Ein großer Teil ihres Besitzes wurde an das Königreich Preußen abgetreten. Trotzdem behielten sie ihren Status als Herzöge von Sachsen bei und regierten weiterhin über verschiedene kleinere Territorien in Thüringen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution 1918 endete die Monarchie in Deutschland, und auch die Herrschaft der Ernestiner über ihre Territorien wurde beendet. Thüringen wurde zu einem Freistaat und die Ernestiner verloren ihre politische Macht.
Heute ist die ernestinische Linie durch verschiedene Nebenlinien vertreten, mit Zweigen, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern ansässig sind. Obwohl sie keine politische Macht mehr haben, spielt die Familie weiterhin eine bedeutende Rolle im kulturellen und historischen Erbe Deutschlands.
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