Was ist ergotismus?

Ergotismus ist eine Erkrankung, die durch die Einnahme von alkaloidhaltigen Pilzen des Mutterkornpilzes (Claviceps purpurea) verursacht wird. Der Mutterkornpilz wächst auf Getreidesorten wie Roggen, Gerste und Weizen und produziert dabei Ergotoxine, auch bekannt als Ergotalkaloide.

Es gibt zwei Hauptformen von Ergotismus: den Gangrän-Typ und den nervösen Typ. Beide Formen können verheerende Auswirkungen auf den Körper haben.

Beim Gangrän-Typ verursachen die Ergotoxine eine Verengung der Blutgefäße, was zu Durchblutungsstörungen führt. Dies kann zu einer Entzündung der Blutgefäße und schließlich zum Verlust von Gliedmaßen durch Gangrän führen. Betroffene können Symptome wie Kribbeln, Taubheit, Krämpfe und Schmerzen in den Gliedmaßen entwickeln.

Der nervöse Typ von Ergotismus betrifft in erster Linie das zentrale Nervensystem. Zu den Symptomen gehören Halluzinationen, Delirium, Krampfanfälle, Muskelzuckungen und Verwirrung. Diese Form kann auch zu Herzproblemen, Atembeschwerden und Tod führen.

Der historische Ausbruch von Ergotismus, bekannt als "Der Tanzwahn" oder "St. Antoniusfeuer", ereignete sich im Mittelalter in Europa. Es führte zu massenhaften Ausbrüchen von Halluzinationen und Tanzanfällen bei betroffenen Menschen.

Die Behandlung von Ergotismus besteht in erster Linie darin, die Einnahme von ergotalkaloidhaltigen Pilzen zu stoppen. Abgestorbene Gewebe müssen möglicherweise chirurgisch entfernt werden. Bei neurologischen Symptomen können krampflösende Medikamente und andere unterstützende Maßnahmen zur Linderung verwendet werden.