Emergenz bezieht sich auf das Phänomen, bei dem komplexe Eigenschaften oder Muster auf einer höheren Ebene entstehen, die nicht direkt aus den Eigenschaften der individuellen Bestandteile des Systems ableitbar sind. Dieser Begriff stammt aus der Systemtheorie und wird in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen wie Biologie, Physik, Sozialwissenschaften und Informatik verwendet.
Ein einfaches Beispiel für Emergenz ist ein Ameisenstaat. Individuelle Ameisen führen einfache Verhaltensweisen aus, aber das kollektive Verhalten des gesamten Ameisenstaates, wie die Organisation des Nahrungsstoffs, das Bauen von Nestern und das Überwinden von Hindernissen, entsteht aus der Wechselwirkung der einzelnen Ameisen.
Emergenz ist oft mit nichtlinearer Dynamik verbunden, bei der kleine Änderungen in den Eigenschaften der Systemkomponenten große Auswirkungen auf das gesamte System haben können. Dieses Phänomen wird als "Schmetterlingseffekt" bezeichnet.
Emergenz kann auch in technischen Systemen auftreten, wie beispielsweise in neuronalen Netzwerken, bei denen komplexe Muster und Eigenschaften durch die Interaktion von künstlichen Neuronen entstehen.
Die Erforschung der Emergenz hat wichtige Auswirkungen auf verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel die Entwicklung von künstlicher Intelligenz, die Untersuchung von komplexen Systemen in der Biologie und Ökologie sowie die Verbesserung des Verständnisses sozialer Phänomene in den Sozialwissenschaften.
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