Was ist elektrospray-ionisation?

Die Elektrospray-Ionisation (ESI) ist eine Ionisierungstechnik, die in der Massenspektrometrie angewendet wird. Sie wurde ursprünglich in den 1980er Jahren entwickelt und hat sich seitdem als eine der wichtigsten Ionisierungsmethoden etabliert.

Bei der ESI wird eine Lösung oder Suspension des zu analysierenden Stoffes in einem Lösungsmittel erzeugt und durch eine Kapillare geleitet. An der Spitze der Kapillare wird ein starker elektrischer Feldgradient appliziert, der zu einer Dissoziation der Lösung in kleinere Tröpfchen führt. Durch die elektrostatische Abstoßung der geladenen Teilchen entsteht ein Aerosol feinster Tröpfchen.

Diese Tröpfchen werden anschließend einer starken Quelle von ionisierenden Gaspartikeln, wie z.B. Stickstoff oder Argon, ausgesetzt. Dabei verdunsten die Lösungsmittelreste aus den Tröpfchen und es bilden sich geladene Ionen aus den zu analysierenden Molekülen. Die entstandenen Ionen werden dann in den Massenspektrometer eingeführt, in dem sie analysiert und detektiert werden.

Die ESI bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber anderen Ionisierungsmethoden. Sie ermöglicht die Analyse von hochmolekularen Verbindungen, wie Proteinen oder großen Organismen, die mit anderen Methoden schwer zu analysieren wären. Zudem ermöglicht sie die Untersuchung komplexer Gemische, da sie eine hohe Selektivität und Empfindlichkeit aufweist. Weiterhin ist die ESI relativ schonend für die zu analysierenden Moleküle, was ihre Analyse in ihrer natürlichen Form ermöglicht.

Die ESI wird in vielen Bereichen der analytischen Chemie eingesetzt, wie z.B. in der pharmazeutischen Forschung, der Proteomik, der Umweltanalytik und der Lebensmittelchemie. Sie hat dazu beigetragen, das Verständnis von komplexen biologischen Prozessen zu verbessern und hat einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Medikamente geleistet.

Kategorien