Was ist deutschstunde?

"Deutschstunde" ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Siegfried Lenz aus dem Jahr 1968. Das Buch gilt als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur.

Die Geschichte spielt in der Zeit des Nationalsozialismus und handelt von Siggi Jepsen, einem jungen Mann, der auf Befehl seines Vaters in einem Hochwasserschutz-Bunker eine Wand mit den Worten "Die Strafe ist der Feind des Gehorsams" beschmiert. Der Vater, der als Polizist für die nationalsozialistische Regierung arbeitet, sieht dies als Verstoß gegen die Autorität und schickt Siggi in eine Besserungsanstalt.

In dieser Anstalt, die von Siggi als "deutschstunde" bezeichnet wird, wird er von seinem Malermeister und Denkmalschützer Max Ludwig Nansen dazu gezwungen, eine Aufsatz über "Die Freude am Gehorsam" zu schreiben. Siggi rebelliert jedoch und malt stattdessen die Landschaften, die ihn beeindruckt haben.

Die Geschichte handelt von dem Konflikt zwischen individueller Freiheit und Autorität während des Nationalsozialismus. Es thematisiert auch die Rolle der Kunst als Ausdrucksmittel und als Möglichkeit, der Unterdrückung zu entkommen.

"Deutschstunde" wurde zu einem Bestseller und erhielt hohe nationale und internationale Anerkennung. Es wurde mehrfach für die Bühne adaptiert und im Jahr 1971 auch verfilmt.

Das Buch kritisiert nicht nur das nationalsozialistische Regime, sondern auch den alltäglichen Konformismus und die mitschuldige Untätigkeit vieler Menschen in dieser Zeit. Es behandelt moralische Fragen und die Widerstandsfähigkeit des Einzelnen gegenüber Unterdrückung und Ideologie.

"Deutschstunde" ist ein sehr bekanntes Werk der deutschen Literatur und wird oft in Schulen im Deutschunterricht behandelt. Es gilt als zeitloser Klassiker, der wichtige Themen behandelt und zum Nachdenken anregt.