Was ist cointelpro?

Das COINTELPRO (Counter Intelligence Program) war eine geheime Operation, die in den 1950er bis 1970er Jahren von der amerikanischen Bundespolizei FBI durchgeführt wurde. Das Hauptziel von COINTELPRO war es, politische Organisationen und deren Anführer zu überwachen, zu infiltrieren und zu destabilisieren, die als subversiv oder bedrohlich für die nationale Sicherheit angesehen wurden.

Das Programm richtete sich hauptsächlich gegen Bürgerrechtsbewegungen, insbesondere gegen schwarze Bürgerrechtsführer wie Martin Luther King Jr. und die Black Panther Party. Es wurden aber auch andere Gruppen und Individuen, darunter Studentenaktivisten, Friedensbewegungen, Feministinnen und Native American Rights-Aktivisten, ins Visier genommen.

Die FBI-Agenten führten unterschiedliche Taktiken durch, um die Ziele des COINTELPRO zu erreichen. Dazu gehörten das Abhören von Telefonen, das Briefgeheimnis zu verletzen, gezielte Diffamierungen durch das Streuen von Gerüchten und das Initiieren von internen Konflikten innerhalb der Organisationen. In einigen Fällen wurden auch illegale Maßnahmen wie Einbrüche, Entführungen und sogar Morde durchgeführt.

Das COINTELPRO wurde 1971 aufgedeckt, als Medienberichte über die Überwachung von Bürgerrechtsaktivisten und die illegalen Aktivitäten des FBI ans Licht kamen. Die Operation wurde daraufhin offiziell beendet, aber viele Aktivisten und Organisationen waren bereits schwer beschädigt oder zerschlagen worden.

Das COINTELPRO wurde später von politischen Beobachtern und Aktivisten als ein wesentlicher Teil der staatlichen Unterdrückung und Missachtung der Bürgerrechte in den USA angesehen. Es führte zu weitreichenden Diskussionen über die Gewaltenteilung, den Schutz der individuellen Freiheit und die ethischen Grenzen bei der Bekämpfung politischer Extremisten.