Was ist cochenilleschildlaus?
Cochenilleschildlaus
Die Cochenilleschildlaus (Dactylopius coccus) ist eine Schildlausart, die auf Kakteen der Gattung Opuntia (Feigenkakteen) lebt und zur Gewinnung von Karmin, einem roten Farbstoff, genutzt wird.
Beschreibung
- Aussehen: Weibliche Cochenilleschildläuse sind weich, flach, oval und etwa 5 mm lang. Sie sind mit einer weißen, wachsartigen Substanz bedeckt, die sie vor Austrocknung und Fressfeinden schützt. Männliche Schildläuse sind geflügelt und deutlich kleiner.
- Lebenszyklus: Die Weibchen legen Eier, aus denen Larven schlüpfen. Diese Larven siedeln sich auf Kakteen an und saugen Pflanzensaft. Die Weibchen bleiben an ihrem Standort, während die Männchen sich nach der Verpuppung paaren und sterben.
Nutzung
- Farbstoffgewinnung: Die weiblichen Cochenilleschildläuse enthalten Karminsäure, die zur Herstellung von Karmin, einem natürlichen roten Farbstoff, verwendet wird. Karmin wird in der Lebensmittelindustrie, Kosmetik und Textilindustrie eingesetzt. Siehe Karmin.
- Anbau: Die Cochenilleschildlaus wird in speziellen Kaktusplantagen gezüchtet, hauptsächlich in Lateinamerika (Peru, Mexiko, Kanarische Inseln).
Schädling
- Schäden: Obwohl sie wirtschaftlich genutzt werden, können Cochenilleschildläuse auch als Schädlinge in Kaktussammlungen auftreten. Sie saugen Pflanzensaft und können die Pflanzen schwächen.
- Bekämpfung: Zur Bekämpfung können verschiedene Methoden eingesetzt werden, wie z.B. das Absammeln der Läuse, der Einsatz von Insektiziden oder biologische Bekämpfung mit natürlichen Feinden.
Geschichte
- Ursprung: Die Nutzung der Cochenilleschildlaus zur Farbstoffgewinnung hat eine lange Geschichte und reicht bis in die präkolumbianische Zeit zurück.
- Bedeutung: Nach der Entdeckung Amerikas wurde Karmin zu einem wichtigen Handelsgut und trug zum wirtschaftlichen Aufstieg einiger Regionen bei. Siehe Handelsgut.
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