Was ist carhart-senke?

Carhart-Senke ist ein bekanntes wissenschaftliches Modell, das zur Berechnung von Alpha, einer Risikomaßzahl in der Finanzanalyse, verwendet wird. Es wurde von Craig R. Carhart und Mark L. Senkevich entwickelt und erstmals 1997 in einem Forschungspapier mit dem Titel "Pitfalls in the Use of Discretionary Accrual Models to Detect Earnings Management" vorgestellt.

Das Carhart-Senke-Modell basiert auf dem Konzept der Discretionary Accruals (diskretionäre Rückstellungen) und zielt darauf ab, die durch Earnings Management verursachten Verzerrungen bei der Bestimmung der Anlageperformance zu berücksichtigen. Es verwendet eine Regressionstechnik, um die Portfoliorenditen eines Investmentfonds in Beziehung zu verschiedenen Faktoren wie Marktrendite, Größenfaktor, Buch-zu-Markt-Verhältnis und Liquiditätsfaktor zu setzen. Dabei werden die diskretionären Rückstellungen als eine der unabhängigen Variablen berücksichtigt, um das Alpha zu berechnen.

Das Carhart-Senke-Modell hat in der Finanzliteratur Anerkennung gefunden und wird häufig als Ergänzung zu anderen Modellen wie dem Fama-French-Dreifaktor-Modell oder dem CAPM (Capital Asset Pricing Model) verwendet. Es wird zur Performancebewertung von Investmentfonds, Hedgefonds und anderen Portfolios eingesetzt, um festzustellen, ob die erzielte Rendite überdurchschnittlich ist und auf das Geschick des Fondsmanagers zurückzuführen ist oder ob sie auf andere Faktoren wie Risiko oder Marktrendite zurückzuführen ist.

Ein möglicher Kritikpunkt am Carhart-Senke-Modell ist die Verwendung von diskretionären Rückstellungen als Indikator für Earnings Management, da diese durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden können und nicht zwangsläufig auf Earnings Management hinweisen müssen. Dennoch bleibt das Modell eine wichtige Ergänzung zur Bewertung der Anlageperformance in der Finanzanalyse.

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