Cambodunum war eine römische Stadt in der Provinz Raetia, im heutigen Kempten im Allgäu, Deutschland. Die Stadt wurde um das Jahr 15 v. Chr. gegründet und war ein wichtiger Handelspunkt entlang der Via Claudia Augusta, einer bedeutenden römischen Straße, die das Po-Delta in Italien mit dem Donauknie in Deutschland verband.
Cambodunum war eine der größten Städte Raetiens und hatte eine Fläche von rund 55 Hektar. Die Stadt war von einer Stadtmauer umgeben und hatte ein Forum, das als zentraler Platz diente. Es gab auch ein Amphitheater, Bäder, Tempel und weitere öffentliche Gebäude.
Die Siedlung war ein bedeutender Militärstützpunkt und Verwaltungszentrum in der Region. Die römische Armee betrieb in Cambodunum ein Kastell, von dem aus sie die umliegende Gegend kontrollierte und sich gegen Feinde verteidigte.
Im 3. Jahrhundert wurde Cambodunum von den Alemannen erobert und die Stadt verlor allmählich ihre Bedeutung. Ab dem 5. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Bajuwaren besiedelt und die römische Stadt verfiel.
Im 19. Jahrhundert wurden bei archäologischen Ausgrabungen in Kempten die Überreste von Cambodunum entdeckt. Heute können Besucher die rekonstruierten Römervilla und das Archäologische Park Cambodunum besichtigen, um einen Eindruck von der römischen Geschichte der Region zu bekommen.
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