Was ist bōsōzoku?

bōsōzoku ist eine Subkultur bzw. eine Jugendbewegung in Japan, die in den 1970er Jahren entstand. Der Begriff stammt von den beiden japanischen Wörtern bōsō (暴走), was so viel wie "gewalttätiges Rasen" bedeutet, und zoku (族), was als "Gruppe" oder "Stamm" übersetzt werden kann.

Die bōsōzoku-Gruppen zeichnen sich vor allem durch ihr auffälliges und rebellisches Verhalten aus. Ihre Mitglieder tragen oft modifizierte Motorräder, sogenannte "bosozoku bikes", die mit auffälligen Verzierungen wie breiten Heckflossen, hohen Lenkern, zusätzlichen Scheinwerfern und lauten Auspuffanlagen ausgestattet sind. Oftmals sind diese Mofas oder Motorräder illegal modifiziert, um mehr Leistung zu erzielen.

Die bōsōzoku-Mitglieder tragen auch spezielle Uniformen oder Outfits, die ihren Zusammenhalt und ihre Zugehörigkeit zur Gruppe symbolisieren. Dazu gehören oft lange Jacken, Kniehosen, Stiefel und Kopfbedeckungen wie Bandanas oder Biker-Kappen. Die Mitglieder betonen ihre Einheit durch Gruppenrituale, wie zum Beispiel das Fahren in Formationen oder das Durchführen von Straßendemonstrationen.

Die Hauptaktivitäten der bōsōzoku-Gruppen sind oft Lärmbelästigung und Verkehrsverstöße. Sie fahren oft in großen Gruppen, veranstalten illegale Straßenrennen, provozieren andere Verkehrsteilnehmer und erzeugen absichtlich lauten Lärm, indem sie ihre modifizierten Motorräder mit hoher Geschwindigkeit durch die Straßen rasen lassen. Diese Aktivitäten werden von vielen in der japanischen Gesellschaft als störend und gefährlich angesehen, und die bōsōzoku sind seit langem ein Thema der Diskussion und Kontroverse.

In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der bōsōzoku-Gruppen jedoch stark abgenommen, da die japanische Regierung strengere Gesetze und Maßnahmen gegen ihr Verhalten erlassen hat. Heutzutage sind bōsōzoku in Japan seltener anzutreffen, und viele der verbleibenden Gruppen haben ihre Aktivitäten und Verhaltensweisen etwas abgemildert.