Was ist bürgerschule?
Bürgerschule
Eine Bürgerschule war im deutschsprachigen Raum, besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert, eine Schulform, die zwischen der Volksschule und dem Gymnasium angesiedelt war. Sie bot eine erweiterte Allgemeinbildung und bereitete auf mittlere Berufe oder den Besuch einer höheren Schule vor.
Merkmale:
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler aus bürgerlichen Familien, die eine gehobene Ausbildung anstrebten, aber nicht unbedingt ein akademisches Studium.
- Lehrplan: Umfasste neben den Inhalten der Volksschule auch Fächer wie moderne Fremdsprachen (Englisch, Französisch), Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte und Geographie.
- Abschluss: Berechtigte zum Eintritt in bestimmte mittlere Berufe (z.B. im Handel, in der Verwaltung) oder zum Besuch einer höheren Fachschule.
- Historische Entwicklung: Entstand im Zuge der Bildungsreformen des 19. Jahrhunderts, um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in Wirtschaft und Verwaltung zu decken. Sie entwickelte sich später teilweise zur Realschule oder Mittelschule weiter.
- Soziale Funktion: Die Bürgerschule trug zur Herausbildung eines bürgerlichen Selbstbewusstseins und zur Etablierung einer bürgerlichen Kultur bei.
Wichtige Themen: