Die Bohème ist eine Bezeichnung für eine subkulturelle Bewegung, die im 19. Jahrhundert in Europa entstand und ihre Blütezeit in den Städten Paris und London hatte. Der Begriff leitet sich ab von dem französischen Wort "bohemien", das so viel wie "unzivilisiert" oder "ungebunden" bedeutet.
Die Bohème zeichnete sich durch eine nonkonformistische Lebensweise aus, die sich deutlich von den gesellschaftlichen Konventionen der Zeit abgrenzte. Die Angehörigen der Bohème waren Künstler, Schriftsteller, Musiker und Intellektuelle, die oft in schlechtbezahlten Jobs arbeiteten oder finanziell von wohlhabenden Gönner*innen unterstützt wurden.
Die Bohème war geprägt von Bohemianismus, einer Haltung gegenüber Kunst, Kultur und Gesellschaft, die die Freiheit und das individuelle Ausleben der eigenen Kreativität betonte. Bohemians lebten oft in Armut oder in einfachen Wohnverhältnissen, konzentrierten sich aber auf ihre künstlerischen Ideale und den Austausch von Ideen.
Die Bohème hatte großen Einfluss auf die Kunst und Kultur der Zeit. Sie war Vorreiter für neue Kunstbewegungen wie den Symbolismus, Impressionismus und Expressionismus. Viele bekannte Künstler wie Vincent van Gogh, Henri Toulouse-Lautrec und Edgar Degas gehörten der Bohème an.
Heute hat der Begriff "Bohème" immer noch eine romantische Konnotation und wird oft mit einer alternativen, kreativen und unkonventionellen Lebensweise in Zusammenhang gebracht. Die Nachwirkungen der Bohème sind in verschiedenen Subkulturen und Kunstszene weltweit zu beobachten.
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