Was ist bessarabiendeutsche?

Die Bessarabiendeutschen waren eine Gruppe von deutschen Siedlern, die im 19. Jahrhundert im Gebiet Bessarabiens angesiedelt wurden. Bessarabien war zu dieser Zeit Teil des Russischen Reiches und befindet sich heute größtenteils in der Republik Moldau sowie teilweise in der Ukraine.

Die deutsche Besiedlung von Bessarabien begann im Jahr 1814, als russische Behörden deutsche Siedler anwarben, um das Gebiet zu bevölkern. Diese Siedler kamen hauptsächlich aus verschiedenen Teilen Deutschlands, aber auch aus anderen deutschsprachigen Regionen Europas.

Die Bessarabiendeutschen waren hauptsächlich landwirtschaftlich tätig und lebten in eigenen Siedlungen isoliert von den anderen Bevölkerungsgruppen in der Region. Sie behielten ihre deutsche Sprache und Kultur bei und gründeten Schulen, Kirchen und Vereine, um ihre Identität zu bewahren.

Während des Ersten Weltkrieges und der nachfolgenden russischen Revolution erlebten die Bessarabiendeutschen eine schwierige Zeit. Viele Deutsche wurden vertrieben oder interniert, ihre Besitztümer wurden konfisziert. Auch während des Zweiten Weltkrieges wurden viele Bessarabiendeutsche von der sowjetischen Regierung als "Volksfeinde" angesehen und in Arbeits- oder Vernichtungslager deportiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Bessarabiendeutschen aus Bessarabien vertrieben oder zwangsumgesiedelt. Einige emigrierten nach Deutschland, wo sie als Vertriebene anerkannt wurden. Heute gibt es eine große bessarabiendeutsche Diaspora in Deutschland, die ihre Kultur und Traditionen pflegt.

Die Geschichte der Bessarabiendeutschen ist von Leid, Vertreibung und Verlust geprägt. Dennoch haben viele von ihnen ihre deutsche Identität bewahrt und setzen sich für die Erhaltung und Förderung ihrer Kultur ein.