Was ist bergentrückung?

Bergentrückung ist ein Begriff aus der deutschen Mythologie und bezieht sich auf die Entführung oder den Abtransport von Kindern durch Berggeister oder Bergzwerge. Der Glaube daran war vor allem im Mittelalter weit verbreitet und ist heute hauptsächlich in einigen Regionen Deutschlands und Skandinaviens anzutreffen.

In den Geschichten wird oft beschrieben, dass die Berggeister, auch als Bergmännchen oder Bergkobolde bekannt, die Kinder in ihre Höhlen oder unterirdischen Welten bringen, wo sie dann von ihnen aufgezogen werden. Die Kinder verschwinden plötzlich und werden oft für immer vermisst.

Es gibt verschiedene Theorien zur Entstehung dieses Glaubens. Eine davon besagt, dass Bergentrückungen als Erklärung für das plötzliche Verschwinden von Kindern dienen sollten, sei es durch Entführungen anderer Menschen oder durch Unfälle oder Krankheiten.

Bergentrückung wurde auch oft als Bestrafung angesehen. Es wurde geglaubt, dass die Berggeister Kinder entführt haben, die sich in den Bergen nicht richtig verhalten haben, z.B. indem sie Steine warfen oder zu nahe an gefährliche Klippen gingen.

Heutzutage wird Bergentrückung meist als Legende oder Märchen betrachtet und nicht mehr ernsthaft geglaubt. Trotzdem haben einige Regionen Deutschlands und Skandinaviens noch immer Bräuche und Traditionen, die mit Berggeistern und Bergentrückung in Verbindung stehen. So gibt es beispielsweise den Brauch des Bergmannsumzugs im Erzgebirge, bei dem Menschen als Berggeister verkleidet durch die Straßen ziehen.