Badgir, auch bekannt als Windturm, ist ein traditionelles architektonisches Element im Iran, insbesondere in der Region Yazd. Dieser Turm wurde entwickelt, um natürliche Lüftungssysteme in Gebäuden zu schaffen und die Innentemperaturen zu regulieren.
Badgirs wurden hauptsächlich während der Safawiden-Dynastie (16. bis 18. Jahrhundert) entwickelt und sind seitdem ein charakteristisches Merkmal der iranischen Architektur. Der Begriff "badgir" bedeutet wörtlich übersetzt "Windfänger".
Der Badgir besteht aus einem Turm mit einem offenen Eingang an der Basis und einer Reihe von Kaminen, die an verschiedenen Stellen auf dem Turm angebracht sind. Diese Kamine haben oft eine konische Form oder sind mit speziellen Klappen versehen, um den Wind einzufangen und in das Gebäude zu leiten. Sobald der Wind durch die Kamine strömt, erzeugt er einen Kamineffekt, der frische Luft ins Gebäude zieht und gleichzeitig die warme Luft nach oben abführt.
Der Badgir nutzt die natürliche Windrichtung und Geschwindigkeit, um das Gebäude zu belüften und die Innentemperaturen zu senken. Dieser Mechanismus ermöglichte es den Menschen im Iran, auch in den extrem heißen und trockenen Sommermonaten relativ kühle Innenräume zu haben.
Obwohl moderne Klimatisierungssysteme den Badgir in vielen Gebäuden im Iran ersetzt haben, sind sie immer noch ein Symbol für traditionelle iranische Architektur und werden in einigen historischen Gebäuden und Museen erhalten. Die Erhaltung und Wiederbelebung von Badgirs spielt auch eine wichtige Rolle im Bereich der nachhaltigen Architektur und der Verwendung erneuerbarer Energien zur Luftkühlung.
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