Anderthalbhänder sind eine Art von langem Schwert, das im späten Mittelalter in Europa verwendet wurde. Der Name "anderthalbhänder" bezieht sich auf die Tatsache, dass dieses Schwert mit beiden Händen gehalten wurde, im Gegensatz zum einhändigen Schwert, das nur mit einer Hand geführt wurde.
Anderthalbhänder hatten normalerweise eine Länge von 120 bis 150 cm, wobei die Klinge etwa 90 bis 110 cm lang war. Sie wogen in der Regel etwa 2 bis 3 Kilogramm. Die Klinge war im Vergleich zu anderen Schwertern relativ schmal und hatte oft eine einschneidige Spitze, obwohl es auch Varianten mit einer zweischneidigen Klinge gab.
Diese Schwerter wurden von Rittern und Schwertkämpfern eingesetzt und waren effektive Waffen sowohl im Nah- als auch im Fernkampf. Aufgrund ihrer Länge und des doppelten Griffes ermöglichten sie es dem Benutzer, starke und präzise Hiebe auszuführen. Die Schärfe der Klinge machte sie auch für Stichangriffe geeignet.
Anderthalbhänder wurden oft in Kombination mit einer Rüstung verwendet und konnten gegen Panzerung wirksam eingesetzt werden. Die Schwierigkeit, das Schwert mit beiden Händen zu führen, wurde durch einen speziellen Griff mit langem Griff gelöst, der es dem Benutzer ermöglichte, eine gute Kontrolle und Hebelwirkung auszuüben.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich die anderthalbhänder zu Zweihandschwertern mit längeren Klingen und größerer Reichweite. Sie wurden schließlich durch Feuerwaffen wie Musketen und Pistolen im 16. Jahrhundert allmählich verdrängt.
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