Was ist witwe?

Witwe (Schriftsatz)

Eine Witwe, im typografischen Sinne, ist eine einzelne Zeile eines Absatzes, die am oberen Rand einer Seite oder Spalte steht und von den übrigen Zeilen des Absatzes getrennt ist. Sie wird als gestalterischer Fehler angesehen, da sie den Lesefluss stört und das Auge des Lesers isoliert und unfertig zurücklässt.

Hauptmerkmale und Probleme:

  • Definition: Eine Witwe ist eine einzelne Zeile eines Absatzes am Kopf einer neuen Seite oder Spalte.
  • Lesefluss: Sie unterbricht den Lesefluss und wirkt ästhetisch unschön.
  • Verwechslung: Sie kann leicht mit der Überschrift einer neuen Textpassage verwechselt werden.

Vermeidung von Witwen:

Es gibt verschiedene Methoden, um Witwen zu vermeiden:

  • Manuelle Anpassung: Durch Bearbeitung des Textes (z.B. durch Umformulierung) kann die Zeilenanzahl auf der vorherigen Seite/Spalte verändert werden.
  • Abstandsanpassung: Geringfügige Anpassung des Zeilenabstands oder der Laufweite.
  • Absatzkontrolle: In Textverarbeitungsprogrammen und Layout-Software gibt es Optionen zur Absatzkontrolle, die Witwen und Hurenkinder (engl. orphans) verhindern.
  • Umbruchsoptionen: Steuerung des Umbruchverhaltens von Absätzen durch Einstellungen wie "Absatz zusammenhalten" oder "Nächste Zeile zusammenhalten".

Zusammenhang mit Hurenkindern:

Witwen werden oft zusammen mit Hurenkindern erwähnt. Ein Hurenkind ist das Gegenteil einer Witwe: die letzte Zeile eines Absatzes, die am Anfang einer neuen Seite oder Spalte steht. Beide gelten als schlechte typografische Praxis und sollten vermieden werden.

Bedeutung für professionelles Layout:

Die Vermeidung von Witwen und Hurenkindern ist ein wichtiger Aspekt der Typografie und trägt zu einem professionellen und lesefreundlichen Layout bei.

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