Was ist psychoanalyse?

Psychoanalyse

Die Psychoanalyse ist eine von Sigmund Freud begründete Theorie und Methode zur Behandlung psychischer Störungen. Sie betont die Bedeutung des Unbewussten für das Verständnis des menschlichen Verhaltens und Erlebens.

Kernkonzepte:

  • Das Unbewusste: Ein zentrales Konzept ist die Annahme, dass ein Großteil unserer psychischen Prozesse unbewusst abläuft und unser Verhalten maßgeblich beeinflusst. Unbewusste

  • Triebe: Freud postulierte, dass menschliches Verhalten von fundamentalen Trieben angetrieben wird, insbesondere dem Lebenstrieb (Eros) und dem Todestrieb (Thanatos).

  • Psychosexuelle Entwicklung: Freud entwickelte eine Theorie der psychosexuellen Entwicklung, die verschiedene Phasen (oral, anal, phallisch, Latenz, genital) umfasst, in denen bestimmte Körperzonen und Konflikte eine zentrale Rolle spielen.

  • Abwehrmechanismen: Um mit unbewussten Konflikten und Ängsten umzugehen, nutzen Menschen Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Projektion, Rationalisierung etc. Abwehrmechanismen

  • Ödipuskomplex: Ein wichtiger Begriff ist der Ödipuskomplex, der die unbewussten sexuellen Wünsche des Kindes gegenüber dem gegengeschlechtlichen Elternteil und die Rivalität gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elternteil beschreibt. Ödipuskomplex

Methoden:

Die psychoanalytische Behandlung umfasst in der Regel:

  • Freie Assoziation: Der Patient wird aufgefordert, alles zu sagen, was ihm in den Sinn kommt, ohne Zensur oder Zurückhaltung. Freie%20Assoziation

  • Traumdeutung: Träume werden als "Königsweg zum Unbewussten" betrachtet und analysiert, um verborgene Wünsche und Konflikte aufzudecken. Traumdeutung

  • Übertragung und Gegenübertragung: Die Übertragung bezieht sich auf die unbewusste Verlagerung von Gefühlen und Beziehungsmustern des Patienten auf den Therapeuten. Die Gegenübertragung bezeichnet die Reaktion des Therapeuten auf die Übertragung des Patienten. Übertragung

Kritik:

Die Psychoanalyse ist im Laufe der Zeit auf Kritik gestoßen, unter anderem aufgrund ihrer mangelnden wissenschaftlichen Evidenz, der langen Behandlungsdauer und der Betonung von Sexualität.

Weiterentwicklungen:

Trotz der Kritik hat die Psychoanalyse die Entwicklung anderer psychodynamischer Therapien und das Verständnis menschlichen Verhaltens maßgeblich beeinflusst. Es gibt verschiedene Weiterentwicklungen der klassischen Psychoanalyse, wie z.B. die Ich-Psychologie, die Objektbeziehungstheorie und die Selbstpsychologie.